Patientenmanagement, Kardiogener Schock nach AMI

Interview mit Prof. Christophe Vandenbriele: Grundlagen der Überwachung auf der Intensivstation im kardiogenen Schock

 

„Monitoring ist der Eckpfeiler des Erfolgs bei der Behandlung kardiogener Schocks, “ betont Professor Dr. Christophe Vandenbriele in dieser Diskussion seines kürzlich veröffentlichten Papers „Monitoring on the ICU: Integrating Hemodynamic Assessment, Laboratory Data, and Imaging Techniques for Timely Detection of Deterioration and Recovery.” Dies ist einer von acht Artikeln, im European Heart Journal Supplements „From Patient Selection to Escalation Strategies: Mechanical Circulatory Support in Cardiogenic Shock” veröffentlicht wurden.

Prof. Vandenbriele unterstreicht die Bedeutung eines 24-Stunden-Teams und einer kontinuierlichen Überwachung auf der Intensivstation bei Patienten im kardiogenen Schock, da sich deren klinische Situation schnell ändern kann. Er erklärt, dass die Überwachung dieser Patienten von Fachpersonal beaufsichtigt werden muss, das die Werte interpretieren kann. Zudem beschreibt er mehrere Monitoring-Strategien für die Intensivstation und hebt den Pulmonalarterienkatheter (PA) als wesentlich für die kontinuierliche Überwachung der venösen Sättigung, des linksventrikulären und rechtsventrikulären Drucks sowie des Herzzeitvolumens hervor. Er betont, wie wichtig es ist zu beobachten, wie sich diese Werte im Laufe der Zeit entwickeln (verbessern oder verschlechtern), um festzustellen, ob die Unterstützung eskaliert oder deeskaliert werden muss. Er spricht außerdem über die Bedeutung der Überwachung von Antikoagulation, Hämolyse, Laktatspiegeln, Blutgasen etc. sowie die Verwendung der Echokardiographie, die er als „einen der Eckpfeiler bei der Nachbeobachtung von kritisch kranken Patienten im kardiogenen Schock“ beschreibt. ”

Prof. Vandenbriele erörtert, wie die Überwachung bei Patienten, die mit Verfahren der mechanischen Kreislaufunterstützung (MCS) unterstützt werden, schwieriger wird, da diese Überwachung nun sowohl die native Zirkulation des Patienten als auch die Ausgabe des MCS-Systems widerspiegelt. Er betont, dass es wichtig ist, nicht nur absolute Zahlen, sondern auch Trends bei diesen Patienten zu betrachten und über die Erfahrung zu verfügen, die Werte des MCS-Geräts, des PA-Katheters und der Echokardiographie in ein genaues klinisches Bild des Zustands des Patienten zu integrieren. „Wir dürfen nicht vergessen, dass die Überwachung nicht nur aus Zahlen und Geräten besteht,” sagt er, „sondern auch eine gute Krankenpflege und klinische Nachsorge am Krankenbett sehr wichtig sind.“ 

In diesem Paper stellen Prof. Vandenbriele und Kollegen verschiedene Fallszenarien vor. Das komplexeste Szenario ist ein Patient, der sowohl mit einer Impella® Herzpumpe als auch mit VA ECMO (ECMELLA) unterstützt wird. Er erklärt, dass bei einem solchen Patienten das Blut im Lungenkreislauf möglicherweise nicht gut oxygeniert ist und Patienten ein Harlekin-Syndrom entwickeln können, wenn dieses schlecht oxygenierte Blut durch den linken Ventrikel gepumpt wird. Dr. Vandenbriele betont, dass dieser Fall die Bedeutung von Überwachungsstrategien wie regelmäßigen EKGs unterstreicht, um eine solche Situation erkennen zu können, bevor der Zustand des Patienten sich deutlich verschlechtert. 

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