Patientenselektion, Veröffentlichungen & Daten, Kardiogener Schock nach AMI

Frühzeitiger Einsatz von mechanischer Kreislaufunterstützung bei akutem Myokardinfarkt mit kardiogenem Schock

Die US-amerikanische nationale Initiative zur Behandlung des kardiogenen Schocks

Mir B. Basir, DO et al.

  • Der frühzeitige Einsatz von mechanischer Kreislaufunterstützung (MCS; Impella CP® Herzpumpe in 92% der Fälle) bei Patient:innen mit akutem Myokardinfarkt, verkompliziert durch einen kardiogenen Schock (AMI-CS), führte zu einer Verbesserung der frühen Hämodynamik und Perfusion.
  • Die Ergebnisse der US-amerikanischen NCSI-Studie zeigen eine Überlebensrate von 99% nach dem Eingriff, 71% nach der Entlassung, 68% nach 30 Tagen und 53% nach einem Jahr.
  • Zu den Best Practice Ansätzen, die sich aus der US-amerikanischen NCSI-Studie (National Cardiogenic Shock Initiative) ergeben haben, gehören:
    • Einsatz eines MCS Systems bereits vor der perkutanen Koronarintervention (prä-PCI)
    • "Door to Door"-Support <90 Minuten
    • Herstellung eines TIMI-3-Flusses
    • Verwendung eines Rechtsherzkatheters (RHC)
    • Absetzen von Inotropika und Aufrechterhaltung eines Cardiac Power Output (CPO) > 0,6W
    • Angestrebt wurde eine Überlebensrate bis zur Krankenhausentlassung von 80% oder mehr.

„Der frühe Einsatz von MCS in Schockprotokollen oder teambasierten Systemen führte, verglichen mit früheren Studien und gleichen Einschlusskriterien, zu einer hohen Überlebensrate.“

Mir B. Basir, DO et al.

Die NCSI-Studie (National Cardiogenic Shock Initiative) ist eine einarmige, multizentrische Studie mit dem primären Ziel, die Durchführbarkeit eines Schockprotokolls und das Überleben im Krankenhaus bei Patient:innen mit akutem Myokardinfarkt und kardiogenem Schock (AMI-CS) zu untersuchen. Zu den sekundären Ergebnissen gehörten die Bewertung der Auswirkungen der mechanischen Kreislaufunterstützung (MCS) auf die frühe Hämodynamik und Perfusion sowie die Bewertung des Überlebens nach 30 Tagen und einem Jahr. An der Studie nahmen 406 Patient:innen teil, die zwischen 2016 und 2020 behandelt wurden.

Die Forscher:innen führten die Studie durch, um Ärzt:innen einen einheitlicheren Leitfaden für den Einsatz von MCS an die Hand zu geben, für ein besseres Verständnis für den Einsatz von MCS im kardiogenen Schock beizutragen. Die Autor:innen der Studie schreiben dazu: "Frühere Arbeiten des Registers für kathetergestützte ventrikuläre Unterstützungssysteme (cVAD) haben gezeigt, dass der frühzeitige Einsatz einer Impella® Herzpumpe, insbesondere vor der PCI und vor der Eskalation der Anzahl vasoaktiver Substanzen, mit einem verbesserten Überleben verbunden war. Wir haben daher ein Schockprotokoll entwickelt, das den frühen Einsatz von MCS mit Impella, unter Berücksichtigung der invasiven Hämodynamik, in den Vordergrund stellt. Ferner werden die Durchführbarkeit eines solchen Ansatzes und seine Auswirkungen auf die frühe Hämodynamik, die Perfusion und das Überleben im Krankenhaus bewertet."

Basierend auf Abbildung 5 aus den Best Practices der US-amerikanischen National Cardiogenic Shock Initiative. Basierend auf Abbildung 5 aus den Best Practices der US-amerikanischen National Cardiogenic Shock Initiative.
Basierend auf Abbildung 5 aus den Best Practices der US-amerikanischen National Cardiogenic Shock Initiative.

In dieser Studie wurde das MCS, in 92% der Fälle eine Impella CP® Herzpumpe, bei 70% der Patienten vor der PCI eingeführt. Zudem wurde bei 91% der Indexverfahren ein Rechtsherzkatheter (RHC) verwendet. Die anfängliche Hämodynamik zeigte, dass die Patient:innen ein vermindertes Cardiac Power Output (CPO) von 0,67W aufwiesen. Das CPO stieg nach 24 Stunden auf 1,0 W an. Die mediane Zeit von der Abholung der Patient:innen bis zur Unterstützung betrug 78 Minuten, während die mediane Zeit von der Abholung bis zur Anwendung eines Ballons bei Patient:innen mit ST-Elevation des Myokardinfarkts (STEMI) 81 Minuten betrug. 90% der Patient:innen wiesen zu Beginn des Eingriffs einen Fluss von weniger als TIMI 3 (Thrombolyse bei Myokardinfarkt) auf, 91% erreichten am Ende des Eingriffs einen TIMI 3 Fluss.

Die Studie ergab eine Überlebensrate von 99% nach dem Eingriff, 71% nach der Entlassung, 68% nach 30 Tagen und 53% nach einem Jahr. Bei der retrospektiven Klassifizierung und Stratifizierung der Patient:innen nach den Schockstadien der Society for Cardiovascular Angiography and Intervention (SCAI) erreichten Patient:innen mit SCAI-Schockstadium C oder D ein Überleben der primären Intervention von 99%, ein Überleben bis zur Entlassung von 79%, ein Überleben von 77% nach 30 Tagen und ein Überleben von 62% nach einem Jahr. Bei Patient:innen mit einem SCAI-Schock im Stadium E lagen die Überlebensraten bei 98%, 54%, 49% bzw. 31%.

Zu den bewährten Verfahren für AMI-CS, die sich aus der Studie ergeben haben, gehören:

  • Einsatz eines MCS Systems bereits vor der perkutanen Koronarintervention (prä-PCI)
  • Door-to-Door-Support <90 Minuten
  • Herstellung eines TIMI-3-Flusses
  • RHC-Nutzung
  • Absetzen von Inotropika und Aufrechterhaltung eines Cardiac Power Output (CPO) > 0,6W
  • Angestrebt wurde eine Überlebensrate bis zur Krankenhausentlassung von 80% oder mehr.

Die Autor:innen dieser Publikation kommen zu folgendem Schluss: "Der frühe Einsatz von MCS bei AMI-CS ist in verschiedenen medizinischen Einrichtungen durchführbar und führte zu einer Verbesserung der frühen Hämodynamik und Perfusion. Die Überlebensraten bis zur Krankenhausentlassung waren hoch. Angesichts der ermutigenden Ergebnisse unserer Analyse sind RCTs für den frühen Einsatz von MCS unter Verwendung eines standardisierten, multidisziplinären Ansatzes gerechtfertigt.“

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