Kardiogener Schock nach AMI

Kardiogener Schock: Überwachung auf der Intensivstation

Integration von hämodynamischer Beurteilung, Labordaten und bildgebenden Verfahren zur rechtzeitigen Erkennung von Verschlechterung und Erholung

von Christophe Vandenbriele, Luca Baldetti, Alessandro Beneduce, Jan Belohlavek, Christian Hassager, Marina Pieri, Amin Polzin, Mara Scandroglio, Jacob Eifer Møller

Zusammenfassung und Kernaussagen

  • Echokardiographie, hämodynamische Überwachungsinstrumente (z. B. Pulmonalarterienkatheter) und zahlreiche Labortests bilden das Fundament für die Überwachung von Patienten im kardiogenen Schock, die mit perkutanen ventrikulären Assistenzsystemen (percutaneous ventricular assist device, pVAD) unterstützt werden.
  • Eine wirksame Überwachung von pVAD-unterstützten Patienten im kardiogenen Schock sollte geeignet sein, Anzeichen für eine Erholung des Herzens, eine unzureichende Unterstützung, die Notwendigkeit einer Eskalation, biventrikuläres Versagen und Komplikationen bei Patient oder Unterstützungssystem zu erkennen sowie die Vorlast zu bewerten und eine etwaige Notwendigkeit einer linksventrikulären (LV-)Entlastung festzustellen.
  • Es ist wichtig, allgemein anerkannte Überwachungsprotokolle für die Intensivstation für alle kritischen Schritte des pVAD-Managements (z. B. Antikoagulationsmanagement, Weaning, Beurteilung der Geräteposition) bei Patienten im kardiogenen Schock festzulegen.

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Dieser Artikel erörtert Best Practices für die Überwachung von CS-Patienten auf der Intensivstation, die mit einer Mikroaxialpumpe (microaxial flow pump, mAFP) wie Impella®, einer venoarteriellen extrakorporalen Membranoxygenierung (venoarterial extracorporeal membrane oxygenation, VA ECMO) oder beiden Geräten zusammen, einer als ECMELLA bezeichneten Kombination, versorgt werden. Die Autoren schreiben: „Eine effektive Überwachung sollte geeignet sein, die Vorlast zu bewerten, Anzeichen für eine Erholung oder für eine unzureichende Unterstützung und die Notwendigkeit einer Eskalation zu erkennen, Hinweise auf ein biventrikuläres Versagen und/oder andere Komplikationen sowie eine etwaige Notwendigkeit einer linksventrikulären (LV-)Entlastung festzustellen.“

Ferner betonen die Autoren, dass „ein umfassender multimodaler Ansatz, der sowohl kontinuierliche als auch nicht kontinuierliche Techniken umfasst, jederzeit verfügbar sein sollte.“ Sie beschreiben die Bedeutung der bettseitigen Echokardiographie für die Bestimmung der Schockätiologie, die Beurteilung der nativen Herzfunktion, die Feststellung von Komplikationen und die Unterstützung bei der Positionierung des Produkts. Darüber hinaus kann ein Pulmonalarterienkatheter (pulmonary artery catheter, PAC) Informationen über die Beteiligung des rechten Ventrikels liefern, hämodynamische Trends überwachen und die Erholung des nativen Herzens bewerten. Außerdem ist es wichtig, die Funktion der Endorgane mit Hilfe von Laborparametern, einschließlich Laktat, zu überwachen und das freie Hämoglobin, die Laktatdehydrogenase (LDH) und/oder die Bilirubinwerte auf Anzeichen einer Hämolyse zu kontrollieren.
 

Monitoring auf der Intensivstation - Szenario A
Monitoring auf der Intensivstation - Szenario B
Monitoring auf der Intensivstation - Szenario C
Monitoring auf der Intensivstation - Szenario D

„Der kombinierte, kontinuierliche und vorzugsweise protokollbasierte Ansatz der Echokardiographie, der Beurteilung von Biomarkern, der Bewertung der Endorgane und der hämodynamischen Parameter ist entscheidend für die Beurteilung dieser schwerkranken Patienten im kardiogenen Schock.“

Die Autoren erörtern auch die Herausforderungen der Oxygenierungsüberwachung bei VA-ECMO-unterstützten Patienten und die Ziele einer Überwachung der Patienten, die mit ECMELLA unterstützt werden.

Abschließend bemerken die Autoren: „Schließlich ist es von größter Bedeutung, ein Überwachungsprotokoll festzulegen, das auf lokalen Fähigkeiten und Fachkenntnissen basiert und es Ärzten innerhalb derselben Einheit ermöglicht, einen standardisierten Behandlungsansatz anzuwenden. Diese Protokolle sollten für alle kritischen Schritte des pVAD-Managements vorliegen (z. B. Antikoagulationsmanagement, Weaning, Beurteilung der Produktposition). Die Umsetzung eines allgemein anerkannten Intensivüberwachungsprotokolls für jeden dieser kritischen Schritte kann der Schlüssel zur Verringerung von Morbidität und Mortalität und zur Ergebnisverbesserung bei dieser schwerkranken Patientenpopulation sein.“
 

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